„Keine übereilte Entscheidung zu den Schwimmbädern in Vellmar“ ist das Ergebnis einer öffentlichen Fraktionssitzung der Grünen.
Um sich über die aktuelle Lage im Freibad zu informieren, hatte die Fraktion zwei Vertreterinnen der „Freunde des Freibads“ eingeladen.
„Die Zusammenarbeit mit der Stadt könnte noch deutlich verbessert werden, wir werden manchmal als Fremdkörper gesehen, dabei ist es doch das Anliegen des Vereins, die Stadt bei der Sanierung, dem Erhalt und dem Weiterbetrieb des Freibades zu unterstützen“ beschrieben Lena Gievers und Julia Nickel.
Der Verein sei gerade dabei, sich intensiv mit dem vorgelegten „Bäderkonzept“ auseinanderzusetzen erläuterten die beiden Vorsitzenden. Dieser Vorentwurf lasse aus der Perspektive einer Weiternutzung des Freibades viele Fragen offen und erweckt den Anschein, dass einige Parameter zugunsten des Kombibades ausgelegt werden.
Für das Engagement des gesamten Vereins für das Freibad bedankte sich der Fraktionsvorsitzende der Grünen Sigi Kopperschmidt. Aus Sicht der anwesenden Stadtverordneten ist ein solches Engagement eine Ressource, die alle Beteiligten motivieren müsse, alle Möglichkeiten für einen Erhalt des Freibads mit seinem großen Freizeitwert, genau zu prüfen.
Das vorgelegte Bäderkonzept lässt einfach zu viele Fragen offen. Die Firma hat mit ihrer eigenen Erfahrung als Bäderbetreiber eine eher traditionelle Entwicklungsidee dargelegt. Zu einer umfassenden Entscheidungsgrundlage fehlt die ergänzende Prüfung weiterer Möglichkeiten zum Erhalt der Bäder.
Zur Entscheidung fehlen auch aktuelle Aussagen zu den voraussichtlichen Kosten. Eine Spanne zwischen 12,5 und 20 Mio. Euro sei zu ungenau. Man denke an die Kostenexplosion beim Rathaus, mahnen die anwesenden Stadtverordneten.
Den Grünen fehlt die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Förderverein, eine Beteiligung der Bürger, die ausreichende Berücksichtigung von Klimaaspekten, wie beispielsweise der Verzicht auf zusätzliche Flächenversiegelung, steigender Bedarf der Bevölkerung nach Abkühlung in den Sommermonaten. Ein realistischer Kosten- und Finanzierungsrahmen, der mögliche Förderprogramme einbezieht, ist als Grundlage für eine Entscheidung ebenfalls nötig. Sinnvoll ist es jetzt, die Beschlussfassung zurückzustellen und alle offenen Fragen zu klären. Erst dann kann verantwortlich über die Zukunft der Bäder weiter entschieden werden.
Sigi Kopperschmidt